Küchenhygiene schützt vor lebensmittelbedingten Infektionen


Manche Infektionskrankheiten können durch Lebensmittel, die mit bestimmten Bakterien, Viren oder Parasiten verunreinigt sind, auf den Menschen übertragen werden. Die Folge sind Erkrankungen wie zum Beispiel Salmonellose, Listeriose, Campylobacteriose oder Norovirusinfektionen, die vor allem mit Erbrechen, Durchfall, Unwohlsein oder grippeartigen Symptomen einhergehen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen oder einem hohen Alter, Schwangere und Neugeborene. Es kann hier zu schweren Krankheitsverläufen oder sogar zu Todesfällen kommen.

„Gesundheitliche Risiken, die durch Fehler beim Lagern und Zubereiten zu Hause entstehen, werden oft unterschätzt. Der richtige Umgang mit den Lebensmitteln in der eigenen Küche ist wichtig, um Infektionen vorzubeugen“, erläutert Dr. Bianca Milas, Amtsleiterin des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes der Sonneberger Kreisverwaltung.

Folgende Hinweise sollten auf jeden Fall beachtet werden:

  • Temperaturangaben auf den Verpackungen einhalten
  • Reste innerhalb von zwei bis drei Tagen verbrauchen – diese im Kühlschrank abdecken
  • gefrorene Lebensmittel im Kühlschrank auftauen
  • für rohe und gegarte Lebensmittel verschiedene Utensilien verwenden
  • Hände gründlich waschen – auch nach Kontakt mit rohen Produkten
  • unterschiedliche Messer und Bretter verwenden, zum Beispiel für rohes Fleisch und Salate
  • Obst und Gemüse sowie Salat gründlich waschen
  • Lappen und Handtücher häufig wechseln und bei mindestens 60 °C waschen
  • Haustiere fernhalten

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat dazu ein Merkblatt erstellt, das hier zu finden ist.

Amtliche Aufgaben der Behörde

Dr. Bianca Milas: „Die Hauptverantwortung für die Sicherheit der Lebensmittel tragen zunächst die Unternehmer selbst. Unser Amt prüft zudem durch Kontrollen und Probenahmen, ob Unternehmer bei Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, Spielwaren, Tabak und Kosmetika die rechtlichen Anforderungen einhalten.“

Im Jahr 2023 wurden durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Sonneberger Kreisverwaltung 682 von 1.078 registrierten Betrieben im Landkreis kontrolliert. Insgesamt gab es 1.344 Kontrollen und 318 Probenahmen. Je nach Risikobewertung wird ein Betrieb mehrmals im Jahr oder beispielsweise nur alle drei Jahre ausgewählt.

„Oberstes Ziel ist der Schutz der Gesundheit der Verbraucher, aber auch der Schutz vor Irreführung oder Täuschung. Bei unter zwei Prozent der Betriebe wurden im Jahr 2023 Verstöße festgestellt. Hier wurden Verfügungen zum Abstellen der Mängel erlassen und auch Verwarnungs- oder Bußgelder verhängt. Kein Betrieb musste letztes Jahr geschlossen werden“, berichtet die Amtsleiterin.

Informationen über nicht sichere Lebensmittel werden auf einem bundesweitem Informationsportal www.lebensmittelwarnung.de eingestellt. Mehr unter www.kreis-sonneberg.de/landkreis/gesundheit/veterinaerwesen-und-lebensmittelkontrolle/

So bitte nicht - für Fleisch und Gemüse bedarf es unterschiedlicher Schneideutensilien.
So bitte nicht - für Fleisch und Gemüse bedarf es unterschiedlicher Schneideutensilien. (Foto: LRA SON, Dr. Bianca Milas)