Damm schützt Kreisstraße und Lebensraum des Bibers


Gemeinsame Bürgerinformation des Gewässerunterhaltungsverbandes Steinach/Itz und des Landratsamtes Sonneberg:

Bereits seit mehreren Monaten hat eine Biberfamilie zwischen Schalkau und Katzberg am Durchlass des Katzberger Grabens durch die Kreisstraße 23 einen Biberdamm errichtet und damit in diesem Bereich eine beträchtliche Wasserlandschaft geschaffen. Durch die Bautätigkeit der streng geschützten Tiere wurde leider auch das Straßenprofil der K 23 zu einem Damm umfunktioniert. Durch diese Situation war zu erwarten, dass der Straßenbaukörper auf Dauer durchnässt und dem Wasserdruck irgendwann nicht mehr standhält.

Gemeinsam mit den beteiligten Behörden des Landratsamtes Sonneberg – konkret der Unteren Naturschutzbehörde, der Unteren Wasserbehörde und des Hoch- und Tiefbauamtes – sowie mit der Stadt Schalkau wurde deshalb im Zuge eines Vor-Ort-Termins vereinbart, dass der Gewässerunterhaltungsverband Steinach/Itz (GUV) im Rahmen der Gewässerunterhaltung vor dem Straßenprofil einen Schutzdamm errichtet. Damit wird im Sinne der Bürgerinnen und Bürger sowohl die Kreisstraße, als auch der Lebensraum des Bibers geschützt.

In einem ersten Bauabschnitt wurde im Auftrag des GUV kürzlich zunächst mit so genannten „Big Bags“ ein provisorischer Damm errichtet. Dieser gewährleistet einen sofortigen Schutz der Kreisstraße und sichert zugleich den Bibern bereits in der diesjährigen Aufzuchtphase der Jungtiere ihren Lebensraum. In einem zweiten Bauabschnitt wird im Spätsommer ein dauerhafter Erddamm errichtet und die „Big Bags“ wieder entfernt.

Den beteiligten Behörden ist sehr bewusst, dass sich Teile der Bevölkerung fragen, ob dieser doch beträchtliche Aufwand für eine Biberfamilie gerechtfertigt ist. Selbstverständlich wurde auch diskutiert, ob eine Vertreibung der Biberfamilie an dieser Stelle eine zu rechtfertigende Lösungsvariante wäre. Es sprachen jedoch zwei Argumente dagegen. Zum einen ist der Biber streng geschützt. Und zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass nach kurzer Zeit ein anderer Biber oder eine andere Biberfamilie dieses attraktive Revier wiederbesetzt und das Problem erneut auf der Tagesordnung steht. In Abwägung der Sachlage hat man sich daher Behörden-übergreifend zur Errichtung des Schutzdamms entschieden.

Die zum Biberdamm umfunktionierte K 23 mit der realen Gefahr einer Durchnässung und Unterspülung
Vorher: Die zum Biberdamm umfunktionierte K 23 mit der realen Gefahr einer Durchnässung und Unterspülung
Die durch den Einbau von „Big Bags“ gesicherte Kreisstraße 23
Nachher: Die durch den Einbau von „Big Bags“ gesicherte Kreisstraße 23